Ausbildung für Ausbilder
Vor 15 Jahren fand dieser Workshop erstmalig statt. Folgende Ideen und Gedanken lagen dem Konzept zugrunde:
Wie schaffen wir es, die Ansätze zur Ruderausbildung zu standardisieren und gleichzeitig die individuellen Fähigkeiten unserer ehrenamtlich Ausbildenden zu stärken? Ein niederschwelliges Angebot unterhalb der Trainer-C-Lizenz sollte es werden, das vor allem Impulse für die Ausbildungspraxis liefert. Ein wesentlicher Gedanke war, den Ausbildenden nicht nur aufzuzeigen, WAS sie den Anfängern sagen sollen, sondern vielmehr auch, WIE sie das tun sollen.
Kommunikation zwischen Anleitenden und Lernenden gehörte deshalb von Anfang an ebenso zu den Workshopinhalten wie Rudertechnik. In den vergangenen fünfzehn Jahren ist die Liste der Themen ständig länger geworden: Selbstverständnis der Ausbildenden mit Zielen, Motivation und Rollenverständnis, Didaktik mit Lernphasen, Elementen des Rudernlernens, Mustereinheiten, Methoden sowie Rudertechnik mit Leitbildern, Analysen und Korrekturmöglichkeiten. Stets im Fokus war das Thema Sicherheit mit Ruderordnung, Verkehrsregeln, Sicherheitsrichtlinien und Rettungshinweisen. Ausbildungsorganisation spielte eine große Rolle, da die Ausbildenden in ehrenamtlichen Vereinsstrukturen eben nicht nur für die Ausbildung, sondern auch für das Drumherum zuständig sind. Dazu gehörte Materialkunde, aber auch die Gestaltung der Prozesse zwischen Bootslager und Stegkante und grundsätzliche Überlegungen zu Raum- und Zeitbedarf der Anfängergruppen. Stets im Fokus war die Entwicklung der Auszubildenden über erste Ruderversuche hinaus: Selbstständiges Rudern, Mannschaftsbildung, Kennenlernen von Ruderevents wir Regatten und Wanderfahrten, Fortgeschrittenentraining und Vereinsbindung wurden hierbei diskutiert.
Nachfragen und aktuelle Beobachtungen bestimmten die jeweilige Themenauswahl für die zwei Workshopabende, denn die Gesamtheit der Themen würde weit mehr Zeit als die jeweils sieben zur Verfügung stehenden Workshopstunden beanspruchen. Auch nach fünfzehn Jahren ist die Nachfrage so groß, dass es sich lohnt, dies Format anzubieten. 2025 meldeten sich 28 neue und erfahrene Ausbildungsinteressierte aus neun Ruderorganisationen an. Gerade der Mix der unterschiedlichen Erfahrungen machte diesen Workshop aus: Von Schülerruderern bis hin zu langjährigen Ausbildungsorganisatoren war alles vertreten. Praktische Hinweise für die ersten Ruderversuche gab es mit Hilfe der Lernliste und anschaulichem Videomaterial von Karsten, der das Gemeinschaftsprojekt von LRG und RVSH seit fünfzehn Jahren organisiert. Wir reden wir mit Anfängerinnen und Anfängern im Boot und an Land, in unterschiedlichen Situationen? Dieses Thema beleuchtete Geert Bruns. Neu als Workshop-Thema wo die Fragestellung, was eigentlich alles zum Steuern und Führen eines Bootes gehört und wie es Anfängern vermittelt werden kann. Larina Wiesen, Ex-Steuerfrau des Frauen-Deutschlandachters hatte hierzu Tipps und Empfehlungen für die Teilnehmenden vorbereitet. Rudertechnik, das Erkennen von Abweichungen und vor allem wirksame Korrekturen wurden in bewährter Weise von Volker Tiedemann präsentiert. Zum Abschluss gab es noch ein paar grundlegende Hinweise zur Ausbildungsorganisation, denn wenn die „Neuen“ zum Rudern lernen in den Verein kommen, empfiehlt es sich, ein paar Basics vorbereitet zu haben.