Ausbildung für Ausbilder
10. Workshop in der LRG
„Übungsleiter sind die entscheidende Öffentlichkeitsarbeit des Vereins. 1000 Hochglanz-Flyer können nicht wieder gut machen, was mit einem schlechten Benehmen der Ausbilder angerichtet wird: Die Leute kommen einfach nicht wieder!“
So formulierte es unserer „Kommunikations“-Referent Michael Schwarz bereits auf dem allerersten Ausbilder-Workshop. Vorausgegangen waren Überlegungen, den Ruderausbildern Hilfestellung zu geben, was sie wie am besten ihren Ruderanfängern vermitteln. Kein Seminar oder Lehrgang sollte es werden, sondern ein Workshop, in dem Teilnehmer ganz gezielte Fragestellungen zur Bewältigung schwieriger Situationen einbringen konnten. Daraus hat sich ein Veranstaltungsreihe entwickelt, die nach wie vor aktuell ist und als Kooperationsprojekt mit dem RVSH mittlerweile auch Interessenten anderer Vereine offen steht. Und 2019 formulierte ein Teilnehmer auf die Frage, was ihm/ihr bei der Ausbildung am wichtigsten sei: “Das so viele wie möglich am Ball bleiben“. Und dass die Rudereranfänger „mit gutem Gefühl heim gehen!“
In 10 Workshops haben sich folgende Themenschwerpunkte rund um die Ruderausbildung ergeben:
Selbstverständnis
Was sind unsere Ziele, was soll Ergebnis unserer Ruderausbildung sein? Welche Rolle nehmen wir dabei ein und vor allem: Was ist unsere Motivation?
Organisatorisches
Eine Gruppe mit 20 Anfängern zur „Prime Time“ über den Steg zu schleusen, erfordert Logistik. Auch die Frage, wie organisiere ich eigentlich eine Übungseinheit für Menschen, die weder unseren Verein noch das Rudern kennen, sollte beantwortet sein, bevor wir mit Backbord und Steuerbord beginnen.
Didaktik
Jeder Mensch lernt anders und Rudern ist ein komplexer Bewegungsablauf. Ein Grundverständnis für Lernelemente im Rudersport kann also nicht schaden.
Rudertechnik und Fehlerkorrektur
Egal, welchen ruderischen Neigungen ein Anfänger später frönen möchte: Ein einheitliches Verständnis der Rudertechnik ist dafür eine wichtige Basis. Und damit es keine Diskussion über „richtig“ oder „falsch“ gibt, orientieren wir uns am rudertechnischen Leitbild des DRV.
Kommunikation
Die richtige Ansprache der Sportler, Sozialkompetenz in Problem-Situationen, Grundwissen über Teambildungsphasen und Bindungsfaktoren: Hilfreiches Wissen, wenn es allein mit rudertechnischen Leitbild irgendwie nicht mehr vorangeht.
Sicherheit
Wichtig ist, dass unsere Ruderanfänger möglichst schnell ein Gefühl subjektiver Sicherheit entwickeln. Darüber hinaus spielt natürlich die objektive Sicherheit für Mensch und Material eine entscheidende Rolle.
Entwicklung
Was soll eigentlich nach der Anfängerausbildung passieren? Mannschaftsfähigkeit und Selbstständigkeit lauten zwei wichtige Ziele. Und Neugier wecken auf alles, was der Rudersport zu bieten hat. Also raus aus der Komfortzone!
Natürlich passen diese Themen nicht alle in einen einzigen Workshop, der zwei Abende mit jeweils dreieinhalb Stunden dauert. Wir wiederholen und vertiefen, was aufgrund Ausbilder-Feedback und eigener Beobachtungen aktueller Schwerpunkt sein könnte. Beim 10. Workshop 2019 haben wir die Schwerpunkte Teambildung und Qualität gewählt, um verstärkt darauf zu schauen, wie es nach der Ausbildung weitergehen kann.
Alle Inhalte zusammen füllen sicher das Programm einer Trainer-Ausbildung erster Lizenzstufe. In einigen Sportarten wird zur Zeit über eine Ausbildungsstufe unterhalb der C-Lizenz diskutiert. Im Fußball heißt das dann „Trainer Light“, bei den Schwimmern gibt es Trainerassistenten. Wir machen seit 10 Jahren „Ausbildung für Ausbilder“. Was es bewirkt hat oder was passiert wäre ohne dieses Angebot, bleibt Spekulation. Aber die Teilnhmerzahlen in der Erwachsenausbildung in unseren RVSH-Vereien sind stark wie selten zuvor.
Wenn wir dazu beitragen können, das Ruderneulinge Spaß am Rudern finden und Ausbilder ihre ehrenamtliche Aufgabe gern ausüben, dann ist sehr viel erreicht.
Zum Schluss ein großes Dankeschön an die Referenten, die 10 Workshops begleitet haben: Michael Schwarz, Volker Tiedemann, Jörn Strunck und Henning Lippke. Und an die vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die uns mit ihren Diskussionsbeiträgen immer wieder auf neue Ideen gebracht haben!
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