,

Ausbildung für Ausbilder

Welche Phasen unterscheiden wir im Lernprozess “Rudern”? Wie funktioniert eigentlich ein Gruppe? Welche Merkmale weist das Leitbild Rudertechnik auf? Und wie gestalten wir eine Ruderübungstunde nicht nur für Anfänger? Viele Fragen, viele Antworten. Micha Schwarz, Volker Tiedemann, Henning Lippke und Karsten Schwarz von der Lübecker RG diskutierten an zwei Abenden mit 30 Teilnehmern aus 5 Vereinen über Ruderausbildung und den Weg von der Komfort- in die Erlebniszone. Zwei Teilnehmerinnen schildern ihre Eindrücke:

Der Ausbilderworkshop 2015 stand vor der Tür und wir waren eingeladen. Dabei sind wir doch selbst erst seit zwei Jahren dabei. Aber die Mail von Karsten Schwarz mit der Einladung klang so, als könne jeder teilnehmen und sich auch irgendwie einbringen. Also sagten wir kurzerhand zu. An zwei Abenden im März saßen wir dann mit vielen „alten und neuen“ Ausbildern zusammen. Die Teilnehmer waren nicht nur von der LRG und LFRG, sondern auch von anderen Rudervereinen.
Von erprobten Referenten wurden uns alle Facetten, die zur Ruderausbildung gehören, präsentiert.
Im ersten Teil ging es um gruppendynamische Prozesse: Woran erkennt man die unterschiedlichen Gruppenphasen, von der Orientierungs- bis zur Abschiedsphase? Und wie werden sie von Gruppenmitgliedern erlebt? Sehr humorvoll und mit einem Augenzwinkern stellte Michael Schwarz uns die Typen vor, die in jeder Gruppe zu finden sind: Kasper, Nörgler, Mutter der Kompanie. Gleichzeitig wurde uns klar, wie wichtig jeder einzelne für das Team ist. Weil man nicht nur zusammen arbeitet und Spaß hat, sondern sich auf jeden verlassen können muss.

Der Begriff der Komfortzone, in der sich jeder gemütlich einrichtet und die man am liebsten nie mehr verlassen möchte, hat uns alle sehr beeindruckt. Und zwar aus folgendem Grund: Wer nämlich die Komfortzone doch hinter sich lässt, wird weiterkommen, weil er in der sogenannte Lern- oder Veränderungszone positive Erfahrungen sammeln kann. Für den nächsten Abend hat Henning Lippke den Begriff der Komfortzone gleich in seine Präsentation eingebaut, in der es um den Aufbau und die Struktur einer Übungsstunde ging.

Außerdem wurde am zweiten Abend ein Video geschaut ,in dem wir die Bewegungen eines Leistungsruderers in Zeitlupe beobachten und analysieren konnten. Da waren wir ein bisschen sprachlos vor Bewunderung, denn von einer solch perfekten Rudertechnik sind wir natürlich noch weit entfernt.

Das Tolle an dem Workshop war, dass wir nicht bloß Zuhörer waren, denen man einfach Themen vorgesetzt hat. Wir wurden immer wieder nach unserer Meinung gefragt, wir konnten jederzeit eigene Gedanken und Vorstellungen einbringen. So wurden wir gefragt, was wir im Rudersport wichtig finden und was wir den neuen Anfängern vermitteln wollen. Wir redeten über den Rudersport als Mannschaftssport, das Vereinsleben, über Sicherheit und darüber, welche Aspekte das Rudern so attraktiv macht, wie etwa, dass man viel und oft an der frischen Luft ist. Unsere Ideen wurden dann in die Vorträge eingearbeitet.

Die zwei Abende waren sehr professionell organisiert, wir haben viele Dinge aus einer neuen Perspektive kennengelernt. Das hohe Engagement der Veranstalter sowie das große Interesse von allen Teilnehmern und nicht zuletzt die leckeren Brötchen haben uns begeistert und noch einmal ganz neu vom Rudersport überzeugt.

Viola Wagner und Ute Kirschstein, Lübeck

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert