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So richtig falsch…

Ausbilderworkshop 2020 und wie so oft beginnen wir mit der Frage: Was ist denn Ziel unserer Ruderausbildung? Klar, die „Neuen“ sollen Rudern lernen. Und zwar nicht nur den Bewegungsablauf beherrschen, sondern – subjektive und objektive – Sicherheit erlangen, in der Mannschaft rudern können und trotzdem zunehmend an Selbstständigkeit gewinnen. Und es gilt natürlich, Freude und Spaß am Rudersport zu vermitteln. So ähnlich steht es in der einschlägigen Fachliteratur und so ähnlich geben es auch bisher alle Lehrgangs- und Workshopgruppen spontan wieder.

In diesem Jahr fragen wir uns:  Was müssen Ausbildende denn tun, damit diese Ziele verfehlt werden und Ruderausbildung gründlich scheitert? Welch Wunder: Die meisten Boykottstrategien wirken direkt auf das Ziel „Spaß und Freude am Rudern vermitteln. Von „Unfreundlich sein“, bis „Nicht zum Termin erscheinen“ reichen die Top-Ideen, wie wir uns effektiv vor neuen Mitgliedern schützen können.

Im Positiv-Salto werden daraus Handlungsempfehlungen für gute Ausbildung:

  • Offenes freundliches Auftreten
  • Sich freundlich kümmern
  • Angst nehmen – und Sicherheit vermitteln
  • Auf Anfänger eingehen
  • Anforderungen an Fähigkeiten anpassen
  • Ausbildungsrahmen vorgeben
  • Fehler benennen und sachlich korrigieren
  • Spaß und Freude vermitteln

Dazu passen hervorragend die Tipps für eine gute und respektvolle Kommunikation zwischen Übungsleitern und Sportlern. Fehlermeldungen sollten KLAR, KORREKT und KONSTRUKTIV rüber gebracht werden. Und: Nicht alle Fehler lassen sich gleichzeitig abstellen! Im Anfängervierer kann weniger meist mehr bewirken.

Harmonisierung und einheitliche Standards sind ebenfalls ein wichtiges Ziel des Ausbilderworkshops. So förderlich die Individualität der Ausbildenden auch ist, helfen dennoch gemeinsame Sichtweisen des Gesamtablaufes, um zu guten Ergebnissen zu kommen. Weit entfernt von Musterlektionen diskutieren die Teilnehmenden die ruderischen Mindestzielsetzungen der ersten Rudereinheiten. Dies ist immer dann von entscheidendem Vorteil, wenn mit wechselnden Mannschaften und Ausbildern operiert wird. Spätestens bei der Frage, wann eine Anfängermannschaft, die ihren Kahn kaum mühsam vorwärts bewegen kann, eine wirksame Vollbremsung beherrschen sollte, scheiden sich die Geister…

Natürlich darf Rudertechik nicht fehlen im Programm. Das rudertechnische Leitbild wird vorgestellt und wesentliche Merkmale an viele Videoaufnahmen vom Leistung- bis zu Freizeitruderern analysiert. Zum krönenden Abschluss sehen wir das A-Finale der WM 2019 im Männer-Einer.

Die Feedbackrunde zeigt, dass der Mix des Ausbilderworkshops 2020 gelungen ist: Die Kombination der unterschiedlichen Bausteine gibt wichtige Anregungen für die Praxis. Finden 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus sechs Ruderorganisationen.

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