Weltmeisterschaften in Bled
Ruderverband Schleswig-Holstein im vorolympischen Jahr stark vertreten
Die Ruder-Weltmeisterschaften im slowenischen Bled, die bis zum kommenden Sonntag ausgetragen werden, sind im vorolympischen Jahr richtungsweisend. Gleich sechs überwiegend sehr junge Athleten aus Schleswig-Holstein haben sich qualifiziert und dürfen so auch darauf hoffen, im kommenden Jahr in London an den Olympischen Spielen teilzunehmen.
In olympischen Bootsklassen gehen die folgenden Athleten an den Start:
Lauritz Schoof vom Rendsburger Ruderverein im Männer-Doppelvierer
Der Männer-Doppelvierer hat sich endlich wieder zu einem echten Weltklasse-Boot entwickelt. Nach dem souveränen Sieg beim World-Cup in Luzern ist das deutsche Quartett um den Rendsburger Lauritz Schoof einer der großen Favoriten.
Silber für Lauritz Schoof
Eigentlich ein Top-Ergebnis für Lauritz Schoof vom Rendsburger Ruderverein im Männer-Doppelvierer. Wer aber gesehen hat, wie es zustande gekommen ist, weiß nicht mehr, ob er lachen oder weinen soll.
Das deutsche Quartett liegt am Ende eines Weltklasse-Rennens deutlich sichtbar vor dem australischen Boot in Führung. Was dann passiert, ist an Dramatik nicht zu toppen: Beim wohl letzten Schlag kommt die junge deutsche Crew aus dem Rhythmus und fängt einen Krebs, der quasi zum Stillstand führt. Die Australier rutschen noch vorbei und schnappen sich die Goldmedaille. Auf Rang drei folgt Kroatien vor Polen, Russland und Italien. Respekt der Mannschaft um Lauritz und Köpfe hoch, das war trotz des Missgeschicks eine Leistung von Weltklasse!
Lars Hartig von der Friedrichstädter Rudergesellschaft im Leichtgewichts-Männer-Doppelzweier
Mit seinem Berliner Partner Linus Lichtschlag konnte der Friedrichstädter Lars Hartig den World-Cup in München gewinnen; in Luzern belegte die junge Mannschaft Rang fünf. Aufgrund der großen Leistungsdichte in dieser Bootsklasse ist eine Prognose sehr schwierig, ein Platz im Finale sollte möglich sein, vielleicht auch eine Medaille.
Platz vier für Lars Hartig
Geburtstagskind Linus Lichtschlag und Lars Hartig fahren ein fantastisches Rennen. Vorne rudern die Briten und Neuseeländer ihr Rennen um Gold aus, dahinter das deutsche Duo auf dem dritten Platz. Die erfahrenen Italiener immer in Schlagdistanz nähert man sich den Zieltribünen. Vorne schlagen die Briten zu, um Bronze wird es enger und enger um zwischen Italien und Deutschland. Auf den letzten Metern haben die Italiener mehr Körner, unser Boot kommt auf einem hervorragenden vierten Platz ein.
Florian Mennigen vom Ratzeburger Ruderclub im Männer-Achter
Der deutsche Achter um den Ratzeburger Florian Menningen ist seit Jahren ungeschlagen und sicherte sich auch den Sieg im World-Cup. In der zuletzt gezeigten Form führt der Weg zur Goldmedaille nur über das deutsche Großboot.
Gold für Florian Menningen
Mit dem deutschen Achter gewann Florian Menningen vom Ratzeburger Ruderclub am Donnerstag sein drittes WM-Gold in Folge. Die deutsche Mannschaft lies der Konkurrenz von Beginn an keine Chance und gewann deutlich mit einer knappen Bootslänge vor den Mannschaften aus Großbritannien und Kanada.
Maximilian Munski von der Lübecker Ruder-Gesellschaft im Männer-Zweier ohne
Mit seinem Rostocker Partner Felix Drahotta hat sich Maximilian Munski mittlerweile zu einer sehr schlagkräftigen Mannschaft im Zweier ohne Steuermann entwickelt. Nach guten Resultaten wie dem zweiten Rang beim World-Cup in Hamburg hofft das norddeutsche Duo auf die Qualifikation für das Finale.
Rang sechs für Max Munski
Max Musnki von der Lübecker Ruder-Gesellschaft belegte mit seinem Rostocker Partner Felix Drahotta im Finale des Zweiers ohne Steuermann den sechsten Rang. Auf den ersten 500 Metern suchte die junge deutsche Mannschaft ihr Heil in der Flucht nach vorne und versuchte so, sich in der Spitze des Feldes festzusetzen. Die unglaublich guten Mannschaften aus Neuseeland und Großbritannien aber legten ein so hohes Tempo vor, dass das Feld sich immer weiter auseinander zog. Am Ende mussten Max und Felix dem hohen Anfangstempo Tribut zollen. Im Ziel freuten sich die Neuseeländer über die Goldmedaille vor Großbritannien, Italien, Griechenland, Kanada und Deutschland.
Laura Schwensen von der Rudervereinigung Kappeln im Frauen-Achter
Der deutsche Frauen-Achter hat zuletzt eine schwierige Phase durchlebt, so dass es zunächst einmal darum geht, sich für die Spiele von London zu qualifizieren. Dafür muss die Mannschaft um die Kappelner Steuerfrau Laura Schwensen mindestens Rang fünf belegen.
Rang acht für Laura Schwensen
Als Steuerfrau des deutschen Frauen-Achters belegte Laura Schwensen im B-Finale den zweiten Rang und wurde somit Gesamt-Achte. Bereits am Mittwoch schaffte es die deutsche Mannschaft im Hoffnungslauf nicht, den so erhofften Einzug ins Finale zu sichern. Die Olympia-Qualifikation wurde also zunächst verpasst, kann aber in der kommenden Saison noch geschafft werden.
In den nicht-olympischen Bootsklassen ist eine Ruderin aus Schleswig-Holstein vertreten:
Claudia Mack vom Ersten Kieler Ruder-Club im Leichtgewichts-Frauen-Doppelvierer
Der Leichtgewichts-Frauen-Doppelvierer gehört zwar nicht zum olympischen Programm, ist aber dennoch ein fester Bestandteil der Weltmeisterschaften. Die Mannschaft um Claudia Mack aus Kiel konnte beim World-Cup in Luzern am Siegersteg anlegen und ist so einer der Favoriten in Bled.
Rang fünf für Claudia Mack
Claudia Mack vom Ersten Kieler Ruder-Club belegte den fünften Rang im „leichten“ Frauen-Doppelvierer. Das deutsche Quartett hatte von Beginn an Probleme ins Rennen zu finden und musste den Teams aus Großbritannien, China, den Vereinigten Staaten und Italien den Vortritt lassen und verwies Australien auf den sechsten Rang.
Außerdem ist noch Alexander Rolle vom Ruder-Club Neumünster als Ersatzmann für die Handicaps in Bled dabei.
Für den Ruderverband Schleswig-Holstein ist diese große Zahl von qualifizierten Athleten eine beeindruckende Bestätigung der durchdachten und systematischen Aufbauarbeit der letzten Jahre.
Kim Koltermann
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