Verkehrsvorschriften auf den See- und Binnenschiffahrtsstraßen
ausgewählte Schifffahrtszeichen
Durchfahrt verboten (Binnen) Sperrung einer Teilstrecke (See) |
Nur für Kleinfahrzeuge ohne Maschinenantrieb befahrbar (Binnen) |
Fahrverbot für Fahrzeuge, die weder mit Maschinenantrieb noch unter Segel fahren |
Anhalten |
Gebot, besondere Vorsicht walten zu lassen |
Fahrerlaubnis für Fahrzeuge, die weder mit Maschinenantrieb noch unter Segel fahren (Binnen) |
Hinweis auf Wehr (Binnen) |
Nicht frei fahrende Fähre |
Frei fahrende Fähre |
Pfeilrichtung einschlagen |
Empfehlung in Pfeilrichtung zu fahren (Binnen) |
Erlaubnis zum Durchfahren (Binnen) |
Gebote, Verbote und Hinweise
Verkehrszeichen findet man als Schifffahrtszeichen und Fahrwasserbezeichnungen auf und an Wasserstraßen, einige auch auf anderen Gewässern. Manche sind für Ruderboote und ihre Steuerleute bedeutungslos. Wenige sind Ge- oder Verbotsschilder für Ruderboote. Viele aber sagen den Steuerleuten, was auf den Gewässerabschnitten hinter diesen Zeichen zu erwarten ist: bei bestimmten Zeichen Gefahr.
Staustufe / Wehr
Wo geht es zur Bootsschleppe, Bootsgasse, Schleuse oder zum Steg fürs Umtragen. Sind Anfänger im Boot, die ich jetzt erst sorgfältig einweisen muss? Was zeigt die Lichtzeichenanlage an?
Frei fahrende Fähre und nicht frei fahrende Fähre
Ein eventuell zusätzlich angebrachtes Schild mit einer Zahl gibt den Abstand vom Schild bis zur Fähre an. Wird die Fähre noch be- oder entladen? Kann ich noch vorbeifahren oder warte ich besser? Wie stark ist die Strömung? Wie weit vorher muss ich stehen bleiben?
Gierfähren (auf der Elbe)
Insbesondere bei Wanderfahrten auf der Elbe zahlt sich eine gute Vorbereitung aus. Wer hier rechtzeitig vorher weiß, wo sich die nächste Gierfähre befindet, kann rechtzeitig reagieren und es kommt schon im Vorfeld zu keiner Gefährdung von Mannschaft und Boot. Ohne entsprechende Vorbereitung sind die Tonnen der Halteleinen und der Verankerung der Gierfähre mitunter erst relativ spät zu erkennen. Befindet sich eine Gierfähre in Fahrt oder steht die Abfahrt unmittelbar bevor, so ist rechtzeitig vorher stehenzubleiben.
Kreuzen und Einbiegen
Blau-weiße Hinweise und rotumrandete schwarz-weiße Gebote, alle mit gleicher Bedeutung für Ruderboots-Steuerleute: Ein Ruderboot hat in diesen Situationen niemals die Vorfahrt vor der Berufsschifffahrt. Hier gilt entsprechend vorsichtig an unübersichtlichen Stellen zu fahren um rechtzeitig stehen bleiben zu können.
Überholen und Begegnen
Zusatzschilder können hier den Gültigkeitsbereich (Strecke) angeben. oder bis zu welcher Schiffslänge sich Berufsschiffe begegnen oder überholen dürfen. Wo finde ich diese Schilder? Überwiegend sind diese Schilder an Engstellen, in Kurven oder an unübersichtlichen Stellen aufgestellt. Was habe ich hier zusätzlich zu beachten.? Hier ist rechtzeitig so weit als möglich Ausschau zu halten, ob sich Berufsschiffe nähern. Wenn dies der Fall ist, stellt sich die Frage: Wo und wie kann ich ausweichen?
Schallzeichen
Wo Schiffe Schallzeichen geben müssen, damit andere hinter einer Ecke oder Kurve gewarnt werden, kann ein Ruderboot womöglich in eine schwierige Situation hineinfahren.
Aus Schallsignalen der Berufsschifffahrt und Sportbooten über 20 m Länge, denen man ausweichen muss, lässt sich schließen, wie sie sich kurz danach bewegen werden.
Aus Schallzeichen von ausweichpflichtigen Sportbooten unter 20 m Länge weiß man rechtzeitig, welchen Kurs sie einschlagen werden bzw. an welcher Seite sie vorbeifahren werden.
Wer keine Schiffe sieht, jedoch Schallsignale hört, weiß, dass Schiffe mit Manöver- und Warnsignalen auf sich aufmerksam machen.
Wichtige Schallsignale der Fahrzeuge – Binnenschifffahrt
Schallzeichen bestehen in der Abgabe eines Tones oder mehrerer Töne mit den Merkmalen kurzer Ton von etwa einer Sekunde Dauer und langer Ton von etwa vier Sekunden Dauer. In der Praxis werden Schallzeichen oft zeitlich verkürzt gegeben.
– | 1 langer Ton | Achtung |
• | 1 kurzer Ton | Ich richte meinen Kurs nach Steuerbord |
• • | 2 kurze Töne | Ich richte meinen Kurs nach Backbord |
– • | 1 langer, 1 kurzer Ton | Ich wende über Steuerbord |
– • • | 1 langer, 2 kurze Töne | Ich wende über Backbord | – – • | 2 langer, 1 kurzer Ton | Ich will auf Ihrer Steuerbordseite überholen |
– – • • | 2 langer, 2 kurze Töne | Ich will auf Ihrer Backbordseite überholen | – – – • | 3 langer, 1 kurzer Ton | Ich will meinen Kurs nach Steuerbord richten |
– – – • • | 2 langer, 2 kurze Töne | Ich will meinen Kurs nach Backbord richten | – – – | 3 lange Töne | Ich will überqueren |
• • • | 3 kurze Töne | Meine Maschine arbeitet rückwärts |
• • • • | 4 kurze Töne | Ich bin manövrierunfähig | • • • • • | 5 kurze Töne | Man kann mich nicht überholen |
• • • • • • | mehr als 5 kurze Töne | Gefahr eines Zusammenstoßes Binnen |
Bagger und Fischernetze
Bagger, die am Flussbett arbeiten, Aalfänger, die beiderseits Netze ausgehängt haben und was sonst auf einem Gewässer festliegt, müssen anzeigen, an welcher Seite man vorbeifahren kann. Das muss nicht die Seite mit der breiteren Wasserfläche sein. Meist findet man eine rote Flagge oder Tafel auf einer und die rot-weiße auf der anderen Seite. Man darf nur an Rot-Weiß vorbeifahren, und die Schifffahrt muss bei diesen Zeichen Wellenschlag vermeiden. Bei den anderen Seiten-Bezeichnungen fährt man an der Grün-Weiß-Grün-Tafel und an den grünen Rauten vorbei.
Bagger hängen manchmal an einem Seil, das im Flussbett verankert ist. Dieses Seil kann jederzeit bei einer Bewegung des Baggers aus dem Wasser schnellen. Es ist lebensgefährlich, den Bereich zwischen dem gelbem Döpper (Hinweis auf Unterwasserhindernis, hier der Anker des Baggerseils) und dem Bagger zu befahren Besonders gefährlich sind Saugbagger. Hier schwimmen Rohre an oder unterhalb der Wasseroberfläche. Diese Rohre oder flexiblen Saugleitungen können auch zusätzlich durch Leinen oder Stahlseile gesichert sein. Saugbagger bei der Arbeit können auch das Wasser in ihrer Nähe stark verwirbeln. Unter einem gelbem Döpper kann auch das Seil einer Fähre hängen.
Gelbe Döpper können auch anzeigen, dass dort Fischnetze unter Wasser hängen. Es ist lebensgefährlich, in das so abgegrenzte Feld hineinzufahren. Wo Gefahr besteht, in Aalreusen oder Aalhamen hineinzugeraten, kann das aber nicht nur mit gelben Döppern abgegrenzt sein. Man kann auch eine rot-weiße Fahne finden, die gebietet, dort vorbeizufahren.
Badezonen
Rechtzeitig von Erreichen der Badezone und bei dem Endlangfahren der Badezone muss auch außerhalb der Betonnung mit Schwimmern gerechnet werden. Ebenso mit Personen auf Luftmatratzen oder ähnlichen aufblasbaren Schwimmkörpern. Es ist auch schwierig das Verhalten von im Wasser schwimmenden Kindern vorher zu berechnen. Fahren andere Wassersportler entlang der Abgrenzungen von Badezonen, muss auch hier gegebenenfalls mit unzureichender Aufmerksamkeit gerechnet werden.
Kardinalzeichen
Kardinale Zeichen zeigen die Passierstelle des Bezugsobjekts in Kompassrichtung an.
Fahrwasser und Fahrrinne
Seitenbezeichnung des Fahrwassers (Seeschifffahrtsstraße)
Bezeichnung der Fahrrinne (Binnenschifffahrtsstraßen)
Verbote und Gebote
Bis hierher und nicht weiterAuf keinen Fall über das allgemeine Verbotszeichen »Verbot der Durchfahrt« hinaus fahren. Es steht nicht nur am Ufer, es kann auch vor Wehren an Seilen hängen oder rot-weiß-rot auf schwimmenden Tonnen gemalt sein. Es kann über Brückenöffnungen angebracht sein. Das Schild kann als vorübergehende Sperre auch da stehen, wo man oft problemlos gerudert hat. Es kann bei unvorhergesehenen Sperren (Unfall auf dem Wasser) durch eine rote Flagge ersetzt sein. Ruderboote fahren dann nicht weiter, es sei denn, sie würden von dem eingewiesen, der die rote Flagge schwenkt.
Frei für Ruderboote, aber … Es kann verschiedene Gründe haben, warum niemand mit dem Motor auf die Wasserfläche darf, also aufpassen beim Weiterfahren. Ruderboote fahren nicht über diese Verbots-Schilder hinaus (beispielsweise vor Industriehäfen)
Dem Pfeil folgen, aber … Ruderboote folgen dem Pfeil – mit einer Ausnahme: wenn darunter oder daneben ein weiterer steht und Sportboote in die andere Richtung weist.
Davor halten Halten vor Schleusen oder vor beweglichen Brücken (wenn die heruntergelassene Brücke auch für Ruderboote zu niedrig ist) oder mit dem Zusatz »Zoll oder Grenze«.