Sportvereinsentwicklung am Beispiel der Rudervereine in Schleswig‐Holstein
Zusammenfassung
Die Sportvereinsentwicklung ist am Beispiel der Rudervereine in Schleswig-Holstein mit einem Fragebogen erfasst worden.
Die Fragen sind dem Sportentwicklungsbericht entnommen und sollen Auskunft über die Ziele und Probleme des Vereins geben. Es wurde weiter nach den ehrenamtlich Aktiven und freiwilligen Helfern gefragt, ob Probleme bei der Bindung, Gewinnung oder Förderung von ehrenamtlichen Funktionsträgern oder Trainern und Übungsgleitern bestehen und über welche Qualifizierung die im Ruderverein tätigen Personen verfügen.
Als Stichprobe wurden die 40 Mitgliedsvereine im Ruderverband Schleswig-Holstein gewählt. Die Rücklaufquote des schriftlichen Fragebogens beträgt 67,5 Prozent.
Die Untersuchungsfrage war, ob sich die Rudervereine in Schleswig-Holstein von den Sportvereinen in Schleswig-Holstein und Deutschland unterscheiden bzw. in welchen Bereichen Unterschiede liegen.
Grundsätzlich scheinen sich die Rudervereine in Schleswig-Holstein von den bundesdeutschen sowie schleswig-holsteinischen Sportvereinen nicht zu unterscheiden. So geht es den Rudervereinen in erster Linie um die Wertevermittlung wie Fair Play und Toleranz, genau wie bei den anderen Sportvereinen. Auf Basis der Vereinsphilosophie könnten die Rudervereine eher als Leistungssportvereine und jugendorientierte Vereine kategorisiert werden. Als relativ kleine Einspartenvereine unterscheiden sich die Rudervereine im Angebot und Zielgruppen jedoch von den anderen Sportvereinen.
Bei den Problemen in den Rudervereinen kommt der Gewinnung und Bindung von Mitstreitern eine besondere Bedeutung zu. Die Trainer sind gut qualifiziert.
Die Bereitschaft und die Motivation zu pro-aktiven Veränderungen in den Mitgliedsvereinen weiter zu etablieren, ist als eine Dienstleistung des Ruderverbands Schleswig-Holstein für seine Mitglieder zu sehen.
Sport ist im Verein am schönsten.
Andreas König, E-Mail koenig@rish.de
Rücklaufquote aus der schriftlichen Befragung im Vergleich zum Sportentwicklungsbericht 2011/2012
Anteil der Frauen an ehrenamtlichen Positionen auf der Vorstandsebene
Qualifizierung von Mitarbeitern in Sportvereinen, hier Trainer mit DOSB-Lizenz
Liebe Vorsitzende, liebe Vorstandsmitglieder,
unser Vorstandsmitglied Andreas König hat eine sehr lesenswerte Arbeit zur Situation in den Rudervereinen Schleswig-Holsteins angefertigt. Angelehnt an den bundesweiten Sportentwicklungsbericht (DOSB/LSB/BISp) untersuchte er folgende zentrale Frage: Unterscheiden sich die Rudervereine in Schleswig-Holstein von den Sportvereinen in Schleswig-Holstein und Deutschland bzw. in welchen Bereichen sind Unterschiede festzustellen?
Aus den umfangreichen Ergebnissen möchte ich kurz drei beleuchten, die Auswahl ist intuitiv und soll zum Lesen animieren:
- Die Rücklaufquote der von Andreas König versandten Fragebögen betrug 67,5%. Damit ist die Rücklaufquote rund doppelt so hoch wie bei der bundesweiten Befragung (32,5%).
- Der Anteil der weiblichen Vorstandsmitglieder beträgt bei unseren Ruderverein 34,8%. Insgesamt beträgt der Anteil der weiblichen Mitglieder in unseren Rudervereinen nach der aktuellen Statistik des Landessportverbandes 33,5%. Damit sind die Frauen entsprechend ihrem Mitgliederanteil in unseren Vorständen vertreten. Deutschlandweit sind 28% der Vorstandsmitglieder weiblich bei einem Anteil an der Gesamtzahl der Mitglieder im organisierten Sport von 40%.
- 74% der Rudervereine in Schleswig-Holstein verfügen über einen Trainer mit einer DOSB-Lizenz (bundesweit 42%). Damit wird die Bedeutung der verbandseigenen Trainerausbildung im Deutschen Ruderverband (A/B/C-Lizenz) für unsere Rudervereine in Schleswig-Holstein belegt.
Ich wünsche nun viel Spaß beim Lesen, danke Andreas König für die geleistete Arbeit zum Nutzen unserer Rudervereine und unseren Rudervereinen für die hohe Rücklaufquote.
Liebe Grüße
Reinhart Grahn, Vorsitzender Ruderverband Schleswig-Holstein