Frauenwanderfahrt 2004
Auf Eider und Nord-Osteee-Kanal
29. Frauenwanderfahrt vom 14. bis 16. Mai 2004
Die Rudersaison hatte noch gar nicht so richtig begonnen, da hieß es auch schon Frauenwanderfahrt. Wohl denen, die sich rechtzeitig angemeldet hatten, denn die Nachfrage war groß.
Diesmal wollten wir unter der Leitung von Heida Benecke die Eider und den Nord-Ostsee-Kanal zwischen Rendsburg und Lexfähre erkunden. Freitagnachmittag reisten alle an. Wir trafen uns bei strahlendem Wetter im Hotel „Zum Alten Fährhaus“ in Lexfähre/Wrohm, wunderhübsch an der Eider gelegen. Wir konnten gleich unsere Zimmer beziehen, dabei war die Entscheidung zwischen „neu“ oder „mit Eiderblick“ nicht so richtig schwierig, da die Räume mit Wasserblick renoviert waren und man bei den neuen oft die Eider sehen konnte.
Beim Abendessen und anschließendem gemütlichen Beisammensein lernten wir uns (18 Frauen aus 8 Vereinen) kennen, bzw., frischten alte Bekanntschaften auf. Auch das Geheimnis der Bootsbesetzungen für den nächsten Tag wurde schon gelüftet.
Am Samstag ging es mit einem kräftigen Frühstück los, anschließend wurden Brote für unterwegs geschmiert. Lisa Börms, die Umsichtige, hatte patenter Weise eine ganze Rolle Butterbrottüten dabei und spendete großzügig. Erst fuhren wir mit den Autos nach Rendsburg zur Einsetzstelle am Schwimmbad. Die Fahrer brachten die Wagen zum RRV, während ein freundlicher Vereinskollege mit den Booten auf dem Anhänger (drei Vierer mit und ein Zweier mit Steuerfrau) an der Einsatzstelle erschien. Nun hieß es abladen, aufriggern und die Boote ins Wasser bringen. Aber schließlich war das geschafft und wir ruderten auf der Eider Richtung Westen erst eine ganze Weile parallel zum Nord-Ostsee-Kanal. Schon ulkig, wenn hinter den Bäumen , quasi neben uns, die Aufbauten der großen Schiffe auftauchten und langsam vorbeizogen. Nach etwa 8 Kilometern machte sich die Eider dann selbständig und schlängelte sich alleine durch eine frühsommerliche Feld- und Wiesenlandschaft. Prima Ruderstrecke: Es duftete nach frisch gemähtem Gras, Storch (oder Störchin?) stolzierten über die Wiese, allerlei Wasservögel, Sonnenschein und blauer Himmel – geradezu idyllisch, wenn da nicht der Wind gewesen wäre, vor allem der Gegenwind. In Hamdorf war dann Mittagspause angesagt. An einem Picknickplatz mit Badestelle legten wir an (man hatte die Wahl über oder unter der Absperrleine ans Ufer zu fahren).
So richtig gemütlich wurde unsere Rast allerdings durch den scharfen Wind nicht, aber wir konnten uns stärken und dann kam die nächste Etappe. Der Wind legte noch zu, und wir kämpften uns Meter um Meter dem Ziel entgegen. Manchmal hatten wir wirklich das Gefühl, das Boot bewegt sich überhaupt nicht vorwärts. Unser Trost waren die Sonne und der blaue Himmel, so dass die Regenausrüstung nicht zum Einsatz kam. Und dann war es auch soweit: „Lexfähre in Sicht!“
Unsere tüchtige Wirtin empfing uns an der Anlegestelle, raffte ihren Rock und die Schürze und watete uns entgegen. Die Boote waren bald alle an Land, und wir ließen uns erst einmal Kaffee und Kuchen schmecken. Trotzdem brachten wir noch guten Appetit zum Abendessen mit. Da waren die Anstrengungen auch schon vergessen und wir saßen gemütlich zusammen.
Am nächsten Morgen packten wir dann nach dem Frühstück unsere Sachen in die Autos, die von guten Geistern im Laufe des Tages nach Rendsburg gefahren wurden. Die Bootsbesatzungen wurden neu gemischt und dann ging es auf der Eider erst einmal zur Schleuse nach Gieselau. Das klappte alles prima und dann waren wir auf dem Nord-Ostsee-Kanal, mitten im internationalen Schiffsverkehr. Der Wind hatte sich zum Glück gelegt bzw. kam von hinten, aber nun hatten wir mit den großen Wellen zu kämpfen, die diese Riesenpötte nun mal mehr oder weniger fabrizierten. Zum Glück gab es ja Ruderschwestern, die das aus ihren heimatlichen Gewässern kannten, und so lernte man denn auch diese Situationen zu meistern.
Der Rastplatz an den steilen Rampen in Breiholzfähre reichte nicht für alle Boote, so dass wir zur Mündung der Jevenau auswichen: kleiner Sandstrand – perfekt. Spätestens an der Weiche Schülp waren wir dann alle wieder zusammen, als wir mit den großen Pötten warten mussten um den Schlepptransport eines Tankers durchzulassen. So ganz ohne Verkehrsfunk waren wir auf diesen „Stau“ nicht vorbereitet, so kamen die Handys zum Einsatz. Dann kam auch schon Rendsburg in Sicht. Unter der Schwebefähre hindurch ruderten wir in die Obereider zum Bootshaus des RRV – und da war dann auf einmal der Wind auch wieder da. Am Steg fanden wir viele hilfreiche Hände, so dass die Boote bald an ihren Hallenplätzen waren. Auf uns wartete eine super Kaffeetafel (Dank an die Rendsburger) und dann hieß es auch schon Abschied nehmen.
Eine tolle Fahrt, Dank an die Leitung (Heida und ihr Team), an alle Helfer im Hintergrund in Rendsburg, die Wirtin in Lexfähre und nicht zuletzt an die kameradschaftlichen Ruderschwestern – mir wird die Fahrt in guter Erinnerung bleiben – bis zum nächsten Jahr.
Text: Edelgard Jacobs, DRC Schleswig
Fotos: Jutta Schapitz, RG Geesthacht
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