Jugendbetreuerseminar 2008
»Ein tolles Seminar, mit spannenden Inhalten, netten Ausbildern und einem insgesamt klasse Konzept.«
Von Freitag, 5. Dezember, bis zum Sonntag, 7. Dezember, fand in Schleswig unter der Leitung von Gesa Bruhn das Jugendbetreuerseminar 2008 statt. Die summa summarum rund 30 Teilnehmer stammten aus den exotischsten Ecken Schleswig-Holsteins. Ob nun die einheimischen Schleswiger, Lübeckerinnen, Flensburgerinnen, Reinfelder, Elmshorner, Preetzer oder auch Kieler/-innen – alle waren mit dabei.
Karsten Lampe nahm mit der Absicht teil, seine sich dem Ablauf nähernde C-Trainerlizenz zu verlängern, während ich vorhabe, als Rudertrainer tätig zu werden. Somit erscheint mir dieses Seminar als solides Fundament, auf welchem ich aufbauen möchte, um im nächsten Jahr meine C-Lizenz zu erwerben.
Folgende Themata arbeiteten wir, natürlich in einer freundlichen und lockeren Atmosphäre, Schritt für Schritt ab:
Freitag: Was mache ich mit meiner, zum Sporttreiben gewillten, Gruppe, falls ich nichts zur Verfügung habe?
Aufgeteilt in fünf Gruppen widmeten wir uns der oben stehenden Fragestellung und arbeiten gemeinsam verschiedene Konzeptionen aus, die dem Gruppenleiter im Falle des Falles aus der Bredouille helfen, sprich sie oder ihn nicht »dumm dastehen« lassen, wenn ‘mal keine Sporthalle oder Geräte (Ergos, etc. pp.) zur Verfügung stehen sollten. Unter Gesas »coolen« aber dennoch stringenten Aufsicht, welche wenn nötig auch zur Raison mahnte, gelang uns das einwandfrei. Dementsprechend dürften keinem von uns mehr die Hände gebunden sein, sofern nur der eigene Körper als »Sportgerät« da ist.
Samstag: Steuerleute, Öffentlichkeitsarbeit, Hallensport und Wanderfahrten
Das Thema vom Vortag (nach einer doch eher beschwerlichen Nacht) zu den Akten gelegt, machte Andreas König schon am Frühstückstisch die Runde, um seine Person vorzustellen. Als Referent des Ruderverbands war nun sein Part an der Reihe. Von 9 Uhr bis etwa 12 Uhr genossen wir seinen, teils mit interaktiven Spielen versehenen, Vortrag. Im ersten Abschnitt vergegenwärtigte Andreas uns, ganz lakonisch gesagt, die wichtigsten Aspekte rund ums Thema »Steuerleute«. So rekapitulierten wir die Vorfahrtsregeln sowohl auf Binnengewässern, als auch auf Seeschifffahrtsstraßen. Da reine, trockene Theorie jedoch meist zu unanschaulich ist, bediente sich Andreas eines Tricks: Durch geschickten Einsatz moderner Medien lernten wir, dass Ruderer im wahrsten Sinne des Wortes am kürzeren Hebel sitzen. Die von ihm gezeigten Videos (Dank auch an youtube.com) schärften den Teilnehmern die Folgen gefährlicher Überholmanöver, sowie Missachtungen von Vorfahrtsregelungen ein (auch in Anbetracht der zahlreichen Todesopfer beim Rudersport). Übermut tut eben selten gut. Im zweiten Teil der Präsentation behandelte Herr König die Thematik »Öffentlichkeitsarbeit«. Wie mache ich den Rudersport publik? Wie machen das die anderen Clubs? Oder bin ich einfach mit dem jetzigen Stand der Dinge zufrieden?
So schön und professionell Andreas auch referierte und so schrecklich die Videos gewesen sein mochten – das konnte den Appetit der Teilnehmer nicht schmälern. Nach dem Mittagessen fuhren wir fort. Der im Gedächtnis verankerte Gedanke »Bald bin ich Ausbilder/Betreuer« ließ es anfangs paradox erscheinen, sich nun selbst körperlich betätigen zu müssen. Aber Gesa ließ sich nicht weich kriegen und so versammelten sich alle in der Sporthalle der Schleswiger Domschule. Im Vorfeld hatten die Gruppen nämlich bereits verschiedene, eigens überlegte Übungen erstellt, die nacheinander aufwärmten, die Koordination förderten, kräftigten, Ausdauer und Kraft kombinierten und (last but not least) der reinen Ausdauer dienten.
So viele verbrannte Kalorien mussten selbstverständlich wieder aufgefüllt werden – das Abendessen wurde angerichtet. Im Anschluss war für die vollen Mägen nochmals Disziplin angezeigt. Wieder in Gruppen eingeteilt machten wir uns Gedanken über das Planen einer Wanderfahrt, sowie die Realisierung derselben. War scheinbar für den einen ausreichend Unterwäsche das Ein und Alles, so stellte der andere Versicherungs- und Rechtsangelegenheiten in den Vordergrund. Dieses breite Spektrum an Ideen führte aber letzten Endes zu einem guten Endergebnis. Könnte man also sagen: Wanderfahrten – null Problemo.
Sonntag: Technik
Nach dem Frühstücks-Prozedere begrüßten wir Hauke Hinz in unserer Mitte, der sich ebenfalls als Ruder-Dozent und Trainer einen Namen gemacht hatte. Sub voce »Rudertechnik« vermittelte er die Grundlagen der Anfängerausbildung. Wann (hier: Jahreszeit) ergibt Ausbildung Sinn? Wie setze ich mein Wissen um? Und zu guter Letzt: In welchem Bootstyp lasse ich die Anfänger aufs Wasser? Nebst diesen Fragestellungen besprachen wir natürlich auch die elementarsten Aspekte des effizienten Ruderschlags und überlegten uns desweiteren sinnvolle Übungen, mit deren Hilfe Mankos ausgemerzt werden können.
Dieses wichtige Themengebiet schuf einen wirklich gelungenen Abschluss des Lehrgangs. Nach dem Aufräumen und dem letzten Mittagessen war es auch schon an der Zeit, nach Hause zu fahren. Ein interessantes und lehrreiches Wochenende neigte sich seinem Ende entgegen.
Im Namen der Schleswig-Holsteinischen Rudervereine und Ruderjugend bedanke ich mich für ein tolles Seminar (insbesondere bei Gesa Bruhn), mit spannenden Inhalten, netten Ausbildern und einem insgesamt klasse Konzept! Danke!
Lasse Jannsen, Erster Kieler Ruder-Club
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