Frauenlehrgang 2007

Heida Benecke rief und alle, alle kamen

Die Tradition der legendären Frauenlehrgänge von Vorgängerin Lisa Börms fortsetzend, fand in der Zeit vom 9. bis 11. Februar in der Ruderakademie in Ratzeburg der Frauenlehrgang 2007 des Ruderverbandes Schleswig-Holstein statt. 51 Ruderfrauen aus Schleswig-Holstein und drei aus Hamburg machten sich bei winterlichen Temperaturen auf ins Rudermekka Ratzeburg.

Man freute sich auf das Wiedersehen mit langjährigen Sportkameradinnen, viele neue Kontakte und interessante, lehrreiche Lehrgangsinhalte bei den gewohnt hervorragenden Rahmenbedingungen: Unterkunft, Küche und letztlich auch die morgendliche Gymnastik in der kalten Halle unter Leitung von Angela Wilcke und Gisela Cordes. Letzere waren kurzfristig und unkompliziert eingesprungen.

Den Auftakt am Freitag machte der Kardiologe Dr. Wilko Schoormans, Schleswig, mit dem Thema »Frau und Herz«. Noch immer werden Herz- und Kreislauferkrankungen als Männer-Krankheit betrachtet. Doch tatsächlich ist die Zahl der Frauen, die aufgrund einer Herzerkrankung sterben, deutlich höher. Viele Frauen wissen gar nicht, dass eine koronare Herzerkrankung (KHK) ein so hohes Risiko darstellt. Viel größer sei hingegen die Angst an Brustkrebs zu erkranken. Erschwert werde das Ganze dadurch, dass Frauen – im Gegensatz zu Männern – teilweise unklare Symptome aufweisen. Dr. Schoormans führte den Teilnehmerinnen anschaulich und eindringlich die Gesamtsituation vor Augen. Er betonte die Wichtigkeit einer Vorsorge entsprechend den vorhandenen Risiken und die Beachtung von diffusen Symptomen.

Weiter ging es am Sonnabend mit der bereits aus dem Vorjahr bekannten Referentin Gertraud Posdziech, Gedächtnistrainerin aus Lübeck: »Lernen mit allen Sinnen – ein Leben lang«. Das Gehirn ist ein Organ, welches im Alter durch Lernen noch wachsen kann, so dass lebenslanges Lernen möglich ist. Dabei müssen aber auch die Sinne trainiert werden. Zu diesem Thema waren verschiedene Unterrichtsmaterialien vorhanden und Übungen wurden durchgeführt. Das ganzheitliche Gedächtnistraining wurde ebenfalls vorgestellt. Ganzheitliches Gedächtnistraining steigert spielerisch die Leistung des Gehirns und beteiligt Körper, Geist und Seele. Spezifische Gehirnleistungen wie: Wahrnehmung, Konzentration, Merkfähigkeit, Wortfindung, Formulierung, Assoziatives Denken, Kreativität und Denkflexibilität werden durch Übungen erfolgreich gefördert. Den Abschluss des Referates bildete das Gedächtnis als solches, die Ursachen von Gedächtnisstörungen und die Ziele des Gedächtnistrainings. Altern ist keine Krankheit, Altern heißt Veränderung, wer sich nicht verändert hat nicht gelebt! Weitere Informationen auf der Website des Bundesverbandes Gedächtnistraining unter www.bvgt.de.

Der Nachmittag war für den Tai Chi – Qi-gong Referenten Frank Froböse , Lübeck reserviert. Tai Chi – die großen Gegensätze – bezeichnet das höchste Prinzip des Kosmos und die sich ergänzenden Gegensätze Yin und Yan. Tai chi ist dem Qi-Gong zuzurechnen. Qi-gong ist eine chinesische Meditations-, Konzentrations- und Bewegungsform zur Kultivierung von Körper und Geist, die auch Teil der traditionellen chinesischen Medizin ist. Zur Praxis gehören Atemübungen, Körper- und Bewegungsübungen und Meditationsübungen der inneren Stille. Die Übungen dienen zur Anreicherung und Harmonisierung des Qi. Drei Stunden lang wurden verschiedene Übungen mit so schönen Namen wie »der Frühling kehrt zurück«, »Wolken am Himmel«, und aus den »8 Brokat-Übungen« (Ba Duan Jin) »Auf dem Pferd reiten, den Bogen spannen und auf die Wildgans schießen« praktiziert. Den Ruderinnen wurde hiermit eine Möglichkeit des Stress-Abbaus und der Entspannung aufgezeigt. Gesundheit, Vitalität, Geschmeidigkeit und Lebensenergie (Qi) können durch diese Methode gesteigert werden. Der Abend gehörte den Teilnehmerinnen und wurde zur Entspannung mit Klönen, Spielen, Sauna oder auch einem Kinobesuch genutzt.

Am Sonntag stürzten sich die Ruderfrauen in das Abenteuer Kommunikation mit der Kommunikationstrainerin Nicole Schmölz aus Schleswig. Frau Schmölz arbeitet seit 20 Jahren in ihrem Beruf und konnte aus ihrer reichen Erfahrung den Teilnehmerinnen das Thema sehr gut vermitteln. Sie stellte die Meta-Programme (griechisch Meta: jenseits, über) vor, die ein Werkzeug zur Analyse menschlicher Verhaltensweisen sind. Sie bilden eine bestimmte Kategorisierung menschlicher Reaktionsmuster auf inter- oder intrapersonelle Reize und beschreiben Motivationszusammenhänge der menschlichen Psyche. Für die Arbeit in den Vereinen, sei es als Trainer, für die Verwaltung oder z. B. zur Werbung neuer Mitglieder führte Frau Schmölz sehr erfrischend fünf wichtige Metaprogramme vor. Eine praktische Gruppenarbeit half, das Gehörte anzuwenden und zu erlernen. Dass dabei auch die Fröhlichkeit nicht zu kurz kam, dafür sorgte u. a. der Satz in einer Werberede: »Wir haben auch eine Pokalvitrine!« Nicole Schmölz, bitte wiederkommen, hieß es dann auch einhellig.

Nachdem Mittagessen durften weitere Wünsche geäußert und Vorschläge gemacht werden. Mit einem ganz herzlichen Dankeschön an Heida Benecke verabschiedeten sich die Ruderinnen aus Ratzeburg und freuen sich bereits jetzt auf das nächste Jahr!

Silke Wriedt, Germania Ruderverein Eutin e. V.