Jubiläum in Lauenburg
Wanderrudertreffen trotzt dem Unwetter
95 Jahre alt wird die Ruder-Gesellschaft Lauenburg in diesem Jahr. Für die Ruderfreunde von der Elbe ein willkommener Anlass, im Rahmen der Aktion „Ruder quer durchs Land“ vom 23. bis 25. Juni ein Schleswig-holsteinisches Wanderrudertreffen zu organisieren. Zumindest am Samstag wurden die Ruderfreuden immer wieder von Schauern oder gar Gewittern unterbrochen. Trotzdem blicken die Teilnehmer auf eine gelungene Veranstaltung zurück, für die wir Helmut Knobel und seinem Team ganz herzlich danken. Und hier folgt der Fahrtenbericht:
Bereits am Donnerstag wurden mit zwei Anhängern 7 Boote (5 Vierer m. Stm., 1 Dreier m. Stm., 1 Zweier m. Stm.) nach Mölln gebracht und dort auch gleich ruderfertig gemacht. Die auswärtigen Teilnehmer trafen am Nachmittag und Abend des Freitages ein und bezogen ihr Quartier im Bootshaus bzw. in der Jugendherberge „Zündholzfabrik“ (50 Meter vom Bootshaus entfernt). Am Sonnabend war Treffen („ruderfertig“) am Bootshaus angesagt. Per Pkw und Kleinbus ging es dann zum Bahnhof Lauenburg, von wo wir mit dem Zug nach Mölln fuhren. Hier ist das Bootshaus des Möllner RC nicht weit vom Bahnhof entfernt. Aufgrund der heftigen Regengüsse hatte sich ordentlich Wasser in den Booten angesammelt, dass nun erst entfernt werden musste. Nach Verlesung der Bootseinteilung und Ausgabe eines „Pausenverpflegungsbeutels“ (eine Spende des Lauenburger „Famila-Marktes“) und Bootsgetränken ging es zügig aufs Wasser, um dem Lauf des Elbe-Lübeck-Kanals Richtung Lauenburg zu folgen. Leider war der Wetterbericht alles andere als gut, aber für den Vormittag wurde trockenes Wetter versprochen, was auch stimmte. Gegen 13 Uhr war der Stichkanal in Büchen erreicht, wo die Mittagspause stattfand. Hier wartete bereits unser Wirt mit einer deftigen Gulaschsuppe auf uns. Auch für Sitzgelegenheit in Form von Biertischen und Bänken war vorgesorgt worden. Ein Küchenbuffet einer Schulklasse, die sich hiermit einen Zuschuss zu ihrer Londonreise verdienen will, rundete das Angebot ab. Kurz vor dem Mittagessen, ging ein erster, unwesentlicher Schauer über uns nieder. Beim Mittagessen verdichteten sich die Wolken und es blitzte und donnerte. Nach Beobachtung der Wolken und Befragen mehrerer Wetterdienste wurde entschieden: Das zieht weg, wir haben eine Weile Ruhe und können fahren. Also alle in die Boote und weiter Richtung Lauenburg. Leider erwiesen sich unsere Beobachtungen, als auch die Vorhersagen als komplett falsch. Wir schienen das (die?) Gewitter magisch anzuziehen. Bei Starkregen und heftigem Blitz und Donner hielten wir unter einer Brücke an, um zumindest etwas Schutz zu haben. Als der Regen ein wenig nachließ (man konnte aber immer noch nicht von „erhöhter Luftfeuchtigkeit“ sprechen) kämpften wir uns zu Schleuse Witzeeze durch. Hier trafen wir dann die nicht leichte Entscheidung: Wir brechen ab. Die nächste schwarze Wolkenfront kam auf uns zu. Zwar wären viele noch die restlichen 12 km bis Lauenburg durchgefahren, die Gefahren eines Gewitters ließen keine andere Entscheidung zu. Der sehr hilfsbereite Schleusenwärter gestattete uns die Boote direkt aus dem Schleusenbecken herauszunehmen und auf dem Rasen neben der Schleuse abzulegen, wo sie über Nacht bleiben konnten (Das Gelände ist abgesperrt). Mit inzwischen telefonisch herbeigerufenem Fahrdienst ging es nach Lauenburg ins Bootshaus. Um 19 Uhr traf man sich, nun wieder trocken, im Bootshaus, wo ein als Highlight des Abends ein Spanferkelessen stattfand. Der restliche Abend wurde dann in froher Runde verbracht.
Am Sonntag war Treffen um 9 Uhr. Per Fahrdienst ginge bei Sonnenschein nach Witzeeze. Dort wurden die Boote in Schleusenbecken gesetzt und dann herabgeschleust. Trotz heftigen Gegenwinds ging es in flotter Fahrt nach Lauenburg. Die Möllner fuhren direkt zurück nach Mölln. Nach Passieren der Schleuse Lauenburg war man bald auf der Elbe. Der ursprünglichen Plan, noch ein Stück Elbeaufwärts zu rudern, wurde wegen des starken Westwinds verworfen; wir hätten nicht viel Freude gehabt. Im Bootshaus angekommen, wurden die Boote saubergemacht und einige machten sich auf den Weg, die Autos und ein Boot (es waren weniger Teilnehmer als am Vortag) mit dem Trailer abzuholen. Anschließend genoss man noch einen kleinen Imbiss oder ein Stück vom Küchenbuffet, bevor dann das große Verabschieden begann.
Zum Schluss etwas Statistik: 8 Boote (7 Lauenburg, 1 Mölln), 36 Teilnehmer (Lübecker FRG, RC Neumünster, Ratzeburger RC, Deutscher RC Hannover, Nordschleswiger RV mit Ruderern aus Hadersleben und Apenrade, RG Lauenburg), 38 Kilometer
Text: Helmut Knobel, Fotos: Uwe Bhend
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