Trauer um Heiner Ketelsen
Ehrenvorsitzender des Ruderverbandes Schleswig-Holstein gestorben
Heiner Ketelsen, der Ehrenvorsitzende des Ruderverbandes Schleswig-Holstein und das Ehrenmitglied des Deutschen Ruderverbandes, ist im Alter von 94 Jahren gestorben.
Heinz Ketelsen, von allen „Heiner“ genannt und mit wassersportlichen Wurzeln im Ersten Kieler Ruder-Club von 1862, war eine der prägendsten Persönlichkeiten im Ruderverband Schleswig-Holstein. In den Jahren vor 1965 trieb er die Gründung des Landesfachverbandes voran, dessen Geschicke er folgerichtig bis 1977 als Vorsitzender leitete. Mit seiner Vorstandscrew entwickelte Ketelsen die Strukturen des Verbandes und setzte sich mit Kompetenz und Einfühlungsvermögen ebenso für die großen und kleinen Rudervereine aus dem nördlichsten Bundesland wie für den Bau der Ruderakademie in Ratzeburg ein. Nachdem er 1977 das Kommando an Thomas Mittelstädt übergeben hatte, wurde Ketelsen zum Ehrenvorsitzenden des Ruderverbandes Schleswig-Holstein gewählt.
Der großgewachsene Norddeutsche war auch maßgeblich an der Gründung des einflussreichen Länderrates auf dem Deutschen Rudertag 1966 in Lübeck beteiligt. Von Ende 1976 bis 1986 stand er diesem vor, wobei er in der Ruderwelt bestens vernetzt war und wichtige Entscheidungen für die Ruderer als Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes des Deutschen Ruderverbandes vorantrieb. Seine Verdienste auf Bundesebene würdigte der DRV mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Heiner Ketelsen.
Bis ins hohe Alter nahm Ketelsen rege am Ruderleben im Land zwischen den Meeren teil und war bei Versammlungen, Regatten, Jubiläen und Festen ein gern gesehener Gast, der mit Kompetenz, Charme, Witz und einer beeindruckenden Redekunst die Menschen in seinen Bann zog. Erst in den letzten Jahren zog sich der bei Jung und Alt gleichermaßen geschätzte Ketelsen altersbedingt zurück.
Reinhart Grahn, der Vorsitzende des Ruderverbandes Schleswig-Holstein, lobt seinen Vor-Vorgänger als Mensch und als Funktionär: „Heiner Ketelsen hat unseren Verband gegründet und damit zur Entwicklung des Rudersports in Schleswig-Holstein den entscheidenden Impuls gesetzt. Über Jahrzehnte setzte er sich mit größtmöglicher Begeisterung, höchster Kompetenz und Nachdruck für unseren Sport ein. Aufgrund seiner Empathie und seiner Aufgeschlossenheit war er als Ruderkamerad äußerst beliebt.“
Heiner Ketelsen wird der Ruderwelt fehlen. Als moralische und intellektuelle Instanz, als mitreißender Redner, als Ratgeber, der immer Lösungen für die Menschen in den Vereinen suchte und vor allem als ein empathischer Mensch, der für viele jüngere Funktionäre im Rudersport ein Vorbild war und bleibt.
Die Ruderwelt wird Heiner Ketelsen vermissen und auch in Zukunft mit Freude und Dankbarkeit an ihn denken.
Kim Koltermann
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