90 Jahre Friedrichstädter Rudergesellschaft
Stimmungsvolle Feierstunde im Bootshaus
Es war zwar kein „rundes“ Jubiläum, doch auch „90 Jahre Friedrichstädter Rudergesellschaft“ waren ein Grund für eine Feierstunde im Bootshaus. Dem Ruf der Rudergesellschaft waren neben rund 80 Mitgliedern und Vertretern der befreundeten Friedrichstädter Vereine und Gilden auch Bürgermeister Eggert Vogt, Kreissportverbands-Vorsitzender Matthias Hansen, seine Stellvertreterin Petra Ehrlich und Stadtmanagerin Annika Müller gefolgt.
In ihren Grußworten betonten sowohl Vogt als auch Hansen die Bedeutung des Sportes einerseits, die Leistungen der Rudergesellschaft in der Jugendarbeit, im Leistungssport und bei großen Veranstaltungen wie dem Drachenboot-Festival oder der Friedrichstädter Regatta andererseits. Beide dankten der Rudergesellschaft und den vielen ehrenamtlichen Helfern für ihren Einsatz und übergaben „Flachgeschenke“ an die Rudergesellschaft. Auch Siegfried Schulze-Kölln, der die Friedrichstädter Schützengilde von 1690 vertrat, hob in seinem Grußwort die Bedeutung der Vereine und Gilden in Friedrichstadt hervor.
Nach einer stimmungsvollen Präsentation mit Bildern aus der Vereinsgeschichte wurde ein kurzweiliger Rückblick auf die Vereinsgeschichte gegeben. Da kein Gründungsmitglied mehr lebt, nannte der aktuelle Vorsitzende der Rudergesellschaft, Kim Koltermann, einige Stationen der schwungvollen und von modernen Ideen geprägten Gründungszeit und der schwierigen Phase während des Krieges und danach. „Viele Ideen, die heute wichtig sind, gab es schon in der Gründungszeit“, so Koltermann, „etwa die Idee vom Rudern für alle, die Durchführung großer Veranstaltungen, die Vernetzung mit anderen Vereinen.“ Kurz nach der Gleichschaltung aber kam der Rudersport in Friedrichstadt völlig zum Erliegen. „Nachdem im Krieg die Marine, dann die Besatzungsmacht und schließlich die Stadt das Bootshaus genutzt hatten, gab es erst in den 50er Jahren wieder Bestrebungen, einen Neuanfang zu wagen. Chef war noch unser Gründungsvorsitzender Johann Casimir Storm.“
Die Zeit ab 1962 wurde in Interviews mit den ehemaligen Vorsitzenden Günter Oetzmann, Wolfgang Koltermann, Günther Tietgen und Dr. Holger Hamann beleuchtet. Alle berichteten über ihre Zeit als Vorsitzende und über große Highlights wie neue Bootshäuser, rauschende Feste, Ruderfahrten im In- und Ausland, große sportliche Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene, die Schaffung neuer Strukturen, große Veranstaltungen wie Regatten und Drachenboot-Festivals, Verbindungen zu anderen Vereinen, tolle Freundschaften, besondere Mitglieder und gaben einige Anekdoten und Geschichten zum Besten.
Kim Koltermann fasste zusammen: „Wir sind stolz darauf, seit 90 Jahren vielen Menschen eine sportliche Heimat zu geben und dabei die Geselligkeit zu pflegen, Jugendlichen wichtige Werte zu vermitteln, mit dem Drachenboot-Festival das größte Freizeitsport-Event in der Region durchzuführen, die Ruder-Landesmeisterschaften auszurichten, 26 Deutsche Meistertitel, vier Weltmeistertitel, einen Europameistertitel, einen sechsten Platz bei Olympischen Spielen und viele weitere Medaillen und Titel errudert zu haben und beste Verbindungen zu anderen Vereinen und Verbänden zu haben.“
Allerdings wisse man auch, wo man sich noch verbessern könne, so Koltermann, der zum Ende seiner Ansprache wichtige Ziele formulierte: „Wir wollen uns immer weiter verbessern. Die Jugendarbeit wird für uns Hauptthema bleiben. Wir geben jungen Leuten Verantwortung. Auch im Moment haben wir erstklassige junge Leute, die sich hervorragend engagieren.“ Auch wolle die Rudergesellschaft, dass alle Menschen rudern können und sich im Bootshaus wohlfühlen. „Wenn abends oft lange das Licht brennt, ist das ein gutes Zeichen“, so Koltermann, der hofft, „dass wir auch weiterhin besondere Veranstaltungen durchführen und dass unsere Strukturen sportliche Höchstleistungen ermöglichen.“
Friedrichstädter Rudergesellschaft, www.frg1926.de
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