Ruder-Bundesliga: Lübeck steigt auf
Goldener Saisonabschluss der Ruderer: Lübeck hat wieder einen Erstligisten
Der „Carstens Lübecker Marzipan Achter“ schloss am vergangenen Samstag die Saison der 2. Ruder-Bundesliga mit einem 1. Platz in Hamburg ab. Damit sicherte sich das Team der Lübecker RG nicht nur den Aufstieg ins „Oberhaus“ des deutschen Rudersports, sondern zusätzlich wurde auf der Zielgeraden noch der bisherige Spitzenreiter aus Hannover abgefangen.
Sieg im ZeitfahrenZum abschließenden Renntag in Hamburg stand der Lübeck-Achter schon als Aufsteiger fest. Doch bereits im Zeitfahren zum Auftakt untermauerte das Team seinen Anspruch auch noch Zweitligameister zu werden. Mit einer konzentrierten Mannschaftsleistung erruderte man im Gesamtvergleich aller Teams die schnellste Zeit. Dadurch zogen die Männer von Trainer Björn Lötsch durch eine „Wildcard“, die an die drei schnellsten Boote vergeben wurde, direkt ins Viertelfinale ein und ersparten sich die Hürde des Achtelfinals. Entspannt konnte sich die Mannschaft von der Tribüne aus ansehen, wie in dieser Runde ausgerechnet der Spitzenreiter der Tabelle „stolperte“. Der Achter aus der niedersächsischen Landeshauptstadt verlor nach schwachem Zeitfahren auch gegen Achtelfinalgegner Gießen und konnte damit nur noch um die Plätze 5 bis 13 fahren. Zudem war ihnen damit die Möglichkeit genommen, aus eigener Kraft den ersten Tabellenplatz zu verteidigen.
Vorentscheidung im Titelkampf: Auch Dresden verliert
Der „Marzipan-Achter“ traf im Viertelfinale dann auf das Boot aus Bad Waldsee, das insbesondere zum Saisonbeginn als heißer Kandidat auf den Aufstieg galt, dann aber die hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen konnte. Vom ersten Schlag an, schob sich der Bug der Lübecker in Führung. Im Ziel dann ein komfortabler Vorsprung von fast zweieinhalb Sekunden. Das nachfolgende Viertelfinale sorgte aber bei den zahlreichen Lübecker Fans an der Hamburger Binnenalster für noch größere Freudensprünge: Der direkte Verfolger in der Tabelle aus Dresden verlor hauchdünn gegen den „Favoritenschreck“ Gießen. Der Lübeck-Achter stand damit bereits nach den Viertelfinals als Gesamtsieger der Saison 2012 fest.
Das Mittelschiff macht den Sack zu: Tagessieg für Lübeck
Doch die Rennansprache von „Einpeitscher“ Lötsch vor den beiden verbleibenden Rennen war mehr als deutlich: Nicht ausruhen, sondern noch einmal alle Kräfte für den Tagessieg mobilisieren. Das Team setzte dann im Halbfinale die Marschroute souverän um. Die „100-Kilo-Riege“ um Maarten Maeder und Hanno Hagenström machte im sprichwörtlichen „Maschinenraum“ des Achters noch einmal Ernst und unterstützte die bewährten Schlagleute Wilm Steingröver und Max Munski nach Kräften. Mit einer halben Bootslänge konnte die Überraschungsmannschaft der Saison aus Gießen bezwungen werden. Im anderen Lauf setzte sich Berlin durch und zog damit als Gegner der Lübecker ins abschließende Finale um den Tagessieg ein. Noch einmal bewies das physisch stärkste Team der Liga, dass es in diesem Jahr auch an technischer Finesse zugelegt hat. Von Beginn an hielt man mit den startschnellen Hauptstädtern mit und überquerte mit fast zwei Sekunden Vorsprung die Ziellinie. „Wir konnten nicht mit dieser Dominanz rechnen. Die bisherigen Renntage hinterließen eher den Eindruck, dass wir die Rennen im Endspurt gewinnen, insofern kam uns die etwas kürzere Strecke hier in Hamburg eigentlich nicht entgegen“, zeigte sich Trainer Lötsch ob der krönenden Abschlussleistung seiner Männer sehr zufrieden.
Saisonziel für 2013: Top-Ten
Das Ziel für die nächste Saison in der ersten Liga ist auch schon grob umrissen: „Im Vergleich der geruderten Zeiten haben wir uns bei allen fünf Renntagen immer im Bereich der Plätze 5 bis 8 der Erstligisten befunden. Ziel muss es sein, am Ende einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen, um gar nicht erst etwas mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben“, so Lötsch.
Abgerundet wurde die abschließende Siegerehrung nicht nur mit einer ordentlichen Sektdusche sondern auch mit einer Tradition bei den Ruderern: Die Mannschaft bewies, dass sie gleich beide Steuerleute, die im Saisonverlauf eingesetzt wurden, im „Synchronflug“ ins Alsterwasser befördern konnte.
Udo Sonnenberger
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